Wolkig, mit Aussicht auf Onlinespeicher
Projektmanagement und Dateiverfügbarkeit in 2016 – es ist durchaus kompliziert.
Neulich wollte ich ganz kurzfristig eine Datei an einen Bekannten schicken, welche ich vor einiger Zeit erstellt hatte, und nun benötigt wurde. Ich selbst befand mich aber nicht an dem Rechner, auf welchem die Datei abgespeichert war, sondern viele hundert Kilometer weit davon entfernt, und das sollte auch noch einige Tage so bleiben. Also beschloss ich die Datei aus der Cloud auf mein Smartphone zu ziehen, in welche ich sie glücklicherweise auch hochgeladen hatte. Doch welche Cloud war das nochmal?
Onlinespeicher – wieso, weshalb, warum
Ich nutze mittlerweile mehrere Onlinespeicher / Clouds, da ich über die Jahre und verschiedene Systeme immer wieder mal eine neue ausprobiert habe. Letztendlich nutze ich nur noch die drei „Großen“, welche sicherlich jedem ohnehin bekannt sind: die iCloud von Apple, Google Drive & Microsofts One Drive. Die Dropbox und Copy nutze ich übrigens nicht mehr, letzteres hat seinen Service ohnehin bereits wieder eingestellt.
Da ich neben meinen wirklich privaten Daten, wie ausgewählte Bilder und Texte, jedoch auch jede Menge andere Daten, wie Fotos und Videos von oder für Dritte und diverse Dokumente „share“ und nutze, bieten sich mehrere Konten bei einem Anbieter an, oder eben mehre Clouds. Die Problematik bei verschiedenen Konten ist jedoch diese, dass auf einem PC eben nur ein Ordner mit einem Account synchronisiert wird, das bedeutet, dass ein weiterer Account nur über die Weboberfläche bedient werden muss. Ich möchte aber für mich privat, für meine Tätigkeit als Mediendesigner, für meine Tätigkeit im Sportverein und für meine Tätigkeit im Medienverein (VfMGP) aber separate Onlinespeicher haben. Das sind also entweder vier Accounts bei einem Anbieter, oder eben vier Anbieter.
Mittlerweile kann auch Jedermann ein Apple iCloud Konto haben, ohne ein Apple Gerät zu besitzen. Dort gibt es, genau wie bei Google Drive, gleich auch ein Online Office mit dabei, allerdings ohne iCloud Drive, weswegen es wiederum eher uninteressant ist. One Drive arbeitet auch mit dem Online Office von Microsoft zusammen, dieses ist jedoch nicht kostenlos, sondern muss als Abo gebucht werden.
Onlinespeicher – eine kleine Auswahl
Bevor ich gleich noch zu weiteren Details der Anbieter komme, stelle ich kurz einige wichtige Fakten gegenüber:
iCloud
Anbieter: Apple
Preis: Kostenlos nutzbar, mehr Speicher gegen Aufpreis
Speicherplatz: 5 GB (! nur 1GB für nicht Apple Nutzer)
Smartphone-App: Ja (nur iOS)
Freigabefunktionen: Ja
Onlineoffice: Ja (Pages, Numbers, Keynote)
Fotoschnittstelle: Ja
Google Drive
Anbieter: Google
Preis: Kostenlos nutzbar, mehr Speicher gegen Aufpreis
Speicherplatz: 15 GB
Smartphone-App: Ja. Android, iOS und Windows Phone.
Freigabefunktionen: Ja
Onlineoffice: Ja (Google Docs, -Tabellen, -Präsentationen)
Fotoschnittstelle: Ja
One Drive
Anbieter: Microsoft
Preis: kostenlos nutzbar, mehr Speicher gegen Aufpreis
Speicherplatz: 5 GB, bei Office Abo nochmal 1GB, 15GB extra kostenlos für Fotos
Smartphone-App: Ja. Android, iOS und Windows Phone
Freigabefunktionen: Ja
Onlineoffice: Nur gegen Bezahlung
Fotoschnittstelle: Ja
Meiner Ansicht nach gewinnt ganz knapp Google Drive vor seinen beiden Mitbewerbern.
Google Drive – eine Empfehlung
Google Drive ist einfach sehr umfangreich in seinen Leistungen, denn wenn man ein Google Konto hat erhält man neben dem Onlinespeicher auch noch das Office und natürlich die beliebte Googlemail E-Mail Adresse. Es können Freigabe Einstellungen vorgenommen werden, sodass zum Beispiel das Dokument „Preisliste Jahreshauptversammlung“ nur bestimmte Leute bearbeiten, aber noch einige Leute mehr dies online einsehen können. Durch die Smartphone-App hat man seine Dateien überall dabei und eine Integration in die dann im Betriebssystem verankerten E-Mail Programme und Nachrichtenprogramme wie Whatsapp oder Threema sind selbstredend. 15 GB Speicherplatz ist auch eine Menge, wenn man bedenkt, dass der Onlinespeicher kein eigentliches Backup erstetzen soll, sondern eben oft genutze Dateien oder aktuelle Projekte jederzeit verfügbar macht.
Die eben genannten Vorzüge treffen auch für die anderen beiden Onlinespeicher zu, jedoch gibt es dann die folgenden Einschränkungen: Apples iCloud kann eigentlich nur gescheit der nutzen, der auch ein Apple Gerät besitzt. Denn ansonsten erhält man zwar das Office und kann online verfasste Dokumente abspeichern. Aber Fotos vom Handy oder erstellte Video und Audiodateien vom PC können dort nicht hochgeladen werden. Für nicht Appel User ist die iCloud daher nicht zu empfehlen. Microsoft punktet mit der Unabhängigkeit vom Betriebssystem wie GDrive, allerdings bekommt man dort eben kostenlos kein Office, also keine Dokumentenverwaltung und -bearbeitung mit mehreren Personen an einem Dokument.
Alle drei Anbieter bieten die Synchronisation mit einem Ordner auf der Festplatte des heimischen PCs. Nutzt man mehrere PCs und verbindet diese mit dem Konto, ist auf jedem Gerät – eine dauerhafte Onlineverbindung vorausgesetzt – dann auch immer der gleiche aktuelle Stand vorhanden.
Um die Eingangs begonnenen Geschichte zu beenden: Ich entsann mich an ein Google Konto vom VfMGP, welches allerdings nicht mit meinem Smartphone verknüft gewesen war. Ich habe Google Drive also über den Safari Browser aufgerufen und konnte mich so dann an diesem Konto anmelden. Durch eine gut gestaltete native Seite konnte ich die entsprechende Datei schnell finden und auf mein Gerät herunterladen. Es war ein Foto, weswegen auch Apple da keine Probleme bereitete. Nach dem ganzen Procedere habe ich das Bild dann per Whatsapp weitergeleitet, nur um wenige Sekunden danach ein „Danke, hab sie schon von … geschickt bekommen, er hatte die Mail noch“ zu erhalten. Naja, immerhin weiß ich nun wo die Datei liegt und habe sie für alle Fälle auch schon mal auf meinem Handy, wer weiß, wofür das nochmal gut sein kann…